Dein Biofilter, das unbekannte Wesen???

Harald Tracht

Mitglied
Jedes Jahr gibt es sehr viele Anfragen bzgl. der benötigten Menge Eco Pondchip, um eine dem Fischbestand angepasste, gute biologische Filterung zu erzielen. Daher haben wir über einen längeren Zeitraum Informationen und Erfahrungen diverser Koi- Liebhaber, sowie einem professionellen Anwender aus der Aquakultur, welcher europaweit viele RAS Anlagen mit dem Chip betreut, zusammengetragen und ausgewertet.

Es gibt Leute in der Koi-Szene, die sprechen großen Biofiltern ja fast mystische Eigenschaften zu!
Dabei ist alles ganz einfach und hat sich seit Millionen Jahren nicht geändert. Sessile Bakterien und Filtrierer, haften sich entsprechend dem spezifisch zur Verfügung stehen Nahrungsangebot an Oberflächen an und bilden dort wiederum abhängig vom Nahrungsangebot, mehr- oder weniger große Kolonien.

Also muss den Bakterien nur eine, Ihren Bedürfnissen entsprechende optimale Aufwuchsfläche, zur Verfügung gestellt werden. Wenn man dann noch dafür sorgt, dass die maximale Diffusionstiefe von 0,7 mm, in der Bakterien noch ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden, nicht überschritten wird, sowie die Anströmung der Oberflächen mit Nährstoffen ideal ist, hat man ein ideales Filtermedium wie den Eco Pondchip.

Selbst in hochbelasteten RAS Anlagen in der Aquakultur, mit einem der Fischart entsprechenden maximalen Besatz, sowie maximaler Futtermenge mit einem hoch proteinhaltigen Mastfutter, sind ca. 150 Liter des Eco Pondchip ausreichend, um die Rückstände von 1000 Gramm Fischfutter abzubauen.

Umgerechnet auf die Bedürfnisse der Koi- Haltung reichen hierfür nur ca. 100 Liter aus, um während der Teichsaison, unabhängig von Temperaturverläufen, dauerhaft eine optimale biologische Filterung zu gewährleisten.

Nur über möglichst große, für Bakterien biologisch optimal aktivierbare Oberfläche, definiert sich die Leistungsfähigkeit guter Biofilter.

Also kann man resümieren, dass ein riesiger Biofilter nur eine mystische Fähigkeit hat, in ihm „verschwindet“ deutlich mehr Geld.
 
Wie sieht es mit der Umwälzung in den RAS Anlagen aus?
Wie oft wird das Wasser pro Stunde an den Eco Pondchip vorbei bewegt?
Ohne die Antwort abzuwarten vermute ich -oft- .
Der Vorteil großer Biofilter mit vermeintlicher Überdimensionierung liegt vor allem darin, das das Wasser mit erhöhter Verweilzeit vorbei bewegt wird, was die Filterleistung wieder kompensiert ohne zwingend hohe Umwälzungen von unter 1xStunde zu fahren.
Aber natürlich hat es auch Vorteile mit weniger Filtermedium und Platzbedarf seinen Teich bauen zu können.
Daher eine tolle Sache mit der großen Oberfläche.
 
Wenn man dann noch dafür sorgt, dass die maximale Diffusionstiefe von 0,7 mm, in der Bakterien noch ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden, nicht überschritten wird,
Die angegebene Diffusionstiefe von 0,7 mm bei einem Biofilter in der Aquakultur halte ich für nicht zutreffend.
Nach meinem Kenntnisstand ist bei 0,2 mm Schluss.
 

Martin69

Plus Mitglied
Jedes Jahr gibt es sehr viele Anfragen bzgl. der benötigten Menge Eco Pondchip, um eine dem Fischbestand angepasste, gute biologische Filterung zu erzielen. Daher haben wir über einen längeren Zeitraum Informationen und Erfahrungen diverser Koi- Liebhaber, sowie einem professionellen Anwender aus der Aquakultur, welcher europaweit viele RAS Anlagen mit dem Chip betreut, zusammengetragen und ausgewertet.

Es gibt Leute in der Koi-Szene, die sprechen großen Biofiltern ja fast mystische Eigenschaften zu!
Dabei ist alles ganz einfach und hat sich seit Millionen Jahren nicht geändert. Sessile Bakterien und Filtrierer, haften sich entsprechend dem spezifisch zur Verfügung stehen Nahrungsangebot an Oberflächen an und bilden dort wiederum abhängig vom Nahrungsangebot, mehr- oder weniger große Kolonien.

Also muss den Bakterien nur eine, Ihren Bedürfnissen entsprechende optimale Aufwuchsfläche, zur Verfügung gestellt werden. Wenn man dann noch dafür sorgt, dass die maximale Diffusionstiefe von 0,7 mm, in der Bakterien noch ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden, nicht überschritten wird, sowie die Anströmung der Oberflächen mit Nährstoffen ideal ist, hat man ein ideales Filtermedium wie den Eco Pondchip.

Selbst in hochbelasteten RAS Anlagen in der Aquakultur, mit einem der Fischart entsprechenden maximalen Besatz, sowie maximaler Futtermenge mit einem hoch proteinhaltigen Mastfutter, sind ca. 150 Liter des Eco Pondchip ausreichend, um die Rückstände von 1000 Gramm Fischfutter abzubauen.

Umgerechnet auf die Bedürfnisse der Koi- Haltung reichen hierfür nur ca. 100 Liter aus, um während der Teichsaison, unabhängig von Temperaturverläufen, dauerhaft eine optimale biologische Filterung zu gewährleisten.

Nur über möglichst große, für Bakterien biologisch optimal aktivierbare Oberfläche, definiert sich die Leistungsfähigkeit guter Biofilter.

Also kann man resümieren, dass ein riesiger Biofilter nur eine mystische Fähigkeit hat, in ihm „verschwindet“ deutlich mehr Geld.
Die Umwälzrate und gewisse andre Sachen würden mich auch mal interessieren . ( Vorfilterung , O2 Anforderung , Anströmung der Chips ..)
Bei 1000 Gramm Futter mit 150 Litern Chips bei Mastfutter klingt das fast schon viel zu gut .
 

Harald Tracht

Mitglied
Hallo Florian,
da sich der Nitrifikationsprozess innerhalb von Sekundenbruchteilen abspielt, führt eine längere Verweildauer des Wassers im Biofilter zu keiner zusätzlichen signifikanten Veränderung der Wasserwerte.

Die Umwälztraten in der Aquakultur liegen im Schnitt, je nach Fischart, zwischen 1-2 mal pro Stunde.
Bei Salmoniden bis zu 3x pro Stunde. Allerdings sollte man nicht wergessen, das sich in Koiteichen, im Gegensatz zu Aquakulturhälterungen, deutlich mehr Biomasse an Teichwänden sowie in den Rohrleitungen befindet.

Hallo Bernhard,
stimmt 0,7 ist etwas hoch gegriffen, aber bei einem aeroben Prozess liegt der Wert immer noch bei ca. 0,5 mm.
Diese Diffusionstiefe erlaubt es dann, dass die Biomasse auf dem 1mm starken Eco Pondchip von beiden Seiten mit Sauerstoff und Substrat versorgt wird.
 

Anhänge

da sich der Nitrifikationsprozess innerhalb von Sekundenbruchteilen abspielt, führt eine längere Verweildauer des Wassers im Biofilter zu keiner zusätzlichen signifikanten Veränderung der Wasserwerte.
Danke für die Antwort.
Das was ich zitiert habe sehe ich dennoch etwas anders, bzw. man muss sagen das die Praxis anders "läuft".
Gute Anströmung des Filtermaterial ist hier meistens das Problem.
Das Wasser sucht sich den schnellen Weg und der ist nicht immer mit Kontaktzeit mit dem Filtermaterial verbunden.
Daher kann es wieder von Vorteil sein eine gezwungenermaßen lange Verweildauer herzustellen, weil die Chance höher ist den Nitrifikationsprozess zu fördern.
Natürlich ist es auch wichtig und interessant welche Nitrit Level man haben möchte und in welchem Zeitraum.
Nicht selten fahren einige Koihalter ihre Anlagen bereits 2xStunde durch den Filter, in der Absicht kleinste Spuren von Stickstoff zu eliminieren.
Ob das alles sein muss mal dahin gestellt.
 

Harald Tracht

Mitglied
Danke für die Antwort.
Das was ich zitiert habe sehe ich dennoch etwas anders, bzw. man muss sagen das die Praxis anders "läuft".
Gute Anströmung des Filtermaterial ist hier meistens das Problem.
Das Wasser sucht sich den schnellen Weg und der ist nicht immer mit Kontaktzeit mit dem Filtermaterial verbunden.
Daher kann es wieder von Vorteil sein eine gezwungenermaßen lange Verweildauer herzustellen, weil die Chance höher ist den Nitrifikationsprozess zu fördern.
Hallo Florian,
ich glaube eine wesentlich bessere Anströmung als die vom Eco Pondchip im Moving Bed Verfahren wirst Du kaum finden. In einem gut funktionierenden Moving Bed Reaktor, in dem das gesamte Filtermedium bewegt wird, wird kein Wasser den Reaktor ohne Kontaktzeit mit dem Filtermedium verlassen.

Hier eines der ersten Videos die ich vom Chip gemacht habe.

 

Harald Tracht

Mitglied
Warum? Ein vernünftiger Moving Bed Filter ist kein Hexenwerk.
Wer keinen fertigen MBBR, wie zum Beispiel den Eco BioMove kaufen möchte, kann fast jeden Behälter umbauen. Einfach eine entsprechende Bodenbelüftung einbauen, für eine große Ablauffläche, mit z.Bsp. Gitterrohren, sorgen und los gehts.
Bei Bedarf helfe ich gern weiter.
 

Fred S

Plus Mitglied
Einziger Nachteil den ich bei diesen Flachen Chips sehe/habe ist die flache "große" geschlossene Oberfläche die den Einsatz bei manchen Systemen einschränkt oder unmöglich macht bzw. wo genau überlegt werden muß wie der Wasserdurchfluss sichergestellt werden kann ohne das sich die Chips vor die Gitter des Überlauf oder Abfluss setzen.
Bei geschlitzten Gittern kommt noch das durchrutschen hinzu oder sehe ich das falsch ? :rolleyes:
Einsatz im Nexus zb. unmöglich :confused:
(Es gibt auch noch einen weiteren Nachteil der jetzt nicht zwingend genannt werden muss ;))
 
Zuletzt bearbeitet:

Flugfisch

Mitglied
Einziger Nachteil den ich bei diesen Flachen Chips sehe/habe ist ist die flache "große" geschlossene Oberfläche die den Einsatz bei manchen Systemen einschränkt oder unmöglich macht bzw. wo genau überlegt werden muß wie der Wasserdurchfluss sichergestellt werden kann ohne das sich die Chips vor die Gitter des Überlauf oder Abfluss setzen.
Bei geschltzten Gittern kommt noch das durchrutschen hinzu oder sehe ich das falsch ? :rolleyes:
Einsatz im Nexus zb. unmöglich :confused:
Moin
genau deshalb hab ich das wieder rausgeworfen. Ich hatte ein 150er Abfluß. 1,20m lang Edelstahl Drahtgitter 1cm Maschenweite Durchsatz ca 50cbm/h. Das war ständig zu mit den Chips, erst langsam und dann ruck zuck ganz dicht
 

Harald Tracht

Mitglied
@ Fred,
stimmt Schlitzgitter sind hierfür leider nicht geeignet, weil die Chips immer einen Weg finden sich hindurchzuzwängen. Ein MBBR mit den Chips benötigt eine dem Flow entsprechende Ablauffläche, um ein Ansaugen der Chips zu verhindern. Dieses ist in der Regel aber kein Problem.
Zum Beispiel. stellt ein bekannter Hersteller von Kunststoff- Trommelfilterm, der seine Filter noch mit Schlitzgitter ausstattet, gerade auf Lochgitter um, damit er die Filter dermnächst auch mit dem Eco Pondchip ausliefern kann.

@ Flugfisch,
bei einem Flow von 50.000 Liter die Stunde, über ein 150er Rohr brauche ich garnicht erst anfangen zu rechnen, um zu wissen, dass das schon rein pysikalisch nicht funktionieren kann. Die Ablauffläche in Verbindung mit dem Eco Pondchip, ist für diesen Flow deutlich zu klein und es gäbe bei einer dem Flow entsprechend grossen Ablauffläche definitiv keine Probleme.

@ Alle,
bei Problemen und Fragen bzgl. des Eco Pondchip oder MBBR einfach eine Mail schicken, bisher haben wir noch fast alle Probleme in den Griff bekommen.......
 

Martin69

Plus Mitglied
Warum? Ein vernünftiger Moving Bed Filter ist kein Hexenwerk.
Wer keinen fertigen MBBR, wie zum Beispiel den Eco BioMove kaufen möchte, kann fast jeden Behälter umbauen. Einfach eine entsprechende Bodenbelüftung einbauen, für eine große Ablauffläche, mit z.Bsp. Gitterrohren, sorgen und los gehts.
Bei Bedarf helfe ich gern weiter.
Hallo Harald

Solch " Umbau " scheue ich nicht , bin auch jederzeit bereit mal andre Sachen zu versuchen . Leider kommt bei mir immer nicht viel Input von dir ;)
Versteh ich . :cool: Da deine Chips aber mal nicht einfach aus der Portokasse angeschafft werden können ( verlange ich auch nicht , gute Sachen dürfen auch gutes Geld kosten ) ist es für mich immer im Vorfeld wichtig welche Parameter ich noch brauche .
Laufe momentan nicht schlecht mit meinem Filter , aber wenn ich " Platz " im Filterbereich bekomme bei gleichzeitig höherer Abbaurate klingt das erstmal interessant .
 
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