Hallo,
hier nochmal eine Zusammenfassung :
1. ich halte es für notwendig die Futterration nach dem Fischgewicht festzulegen. Bei einem guten Futter sollte sie bei 1 - 1,5 % des Fischgewichts liegen
2. die festgelegte Futterration sollte auf mehrere kleine Portionen aufgeteilt werden. Die Futterration sollte durch eine erhöhte Fütterungssequenz aber keinesfalls erhöht werden. Auch Zusatzfütterung sollte integriert werden und ebenfalls nicht dazu führen den Prozentsatz zu überschreiten.
3. eine bestimmte Größe der Einzelration sollte gewährleistet sein. Dazu kleine Körnung bevorzugen.
4. meines wäre Erachtens folgende Sequenz vorteilhaft :
Beginn 10 Uhr, dann 11,12,13,14,15,16,17,18,18.30,19,19.30,20,21,22
Begründung :
zu 1. eine Orientierung Fressen/Zeiteinheit ist zu ungenau und berücksichtigt den Ernährungsbedarf des Fisches zu wenig. Sollte nur in Übergangszeiten ein Anhaltspunkt sein. Je nach Jahreszeit / Wassertemperatur etc. muß natürlich eine Modifikation erfolgen.
Punkt 1 berücksichtigt die Hauptfutterzeit. Höhere Prozentsätze sind bei schlechtem Futter denkbar, damit der Koi zu den Substanzen kommt, die er eigentlich braucht. Bei schlechtem Futter steigen aber die Ausscheidungen und damit die Wasserverschmutzung.
zu 2. Erstens entspricht das dem natürlichen Verhalten des Koi, und das kann nicht schlecht sein.Ein Koi sucht und findet den ganzen Tag was und dabei handelt es sich um kleine Portionen.Dieses natürliche Verhalten sollte mit der Fütterung nachempfunden werden.
Es sollte aber keinesfalls die Futterration verändert werden, das wäre kontraproduktiv !!!
Es geht einfach darum dem Verdauungssystem Nahrung zuzuführen, das dieses gut bewältigen kann. Auch Zusatzfütterungen sollten nicht !!! dazu führen, daß die Menge erhöht wird.
Eine zu große Menge führt unweigerlich zu Überfütterung, schlechter Verdauung und Verfettung.
zu 3. Es macht wenig Sinn 36 Futterkörner auf 18 Portionen aufteilen zu wollen. Die Futtermengemuß schon ein gewisses Volumen haben. Dabei sollte möglichst kleine Körnung bevorzugt werden.
Ich halte 3 mm für optimal. Die Futteration sollte sich um 100 g bewegen, was bei 3 mm eine ganze Menge ist.
Ansonsten muß die Futterfreqenz erniedrigt werden. Bei 3 Fischen in einer IH macht es keinen Sinn 18 mal zu füttern, vorallem wenn es sich um Tossai handelt.
zu 4. nach Untersuchungen bringen Fütterungen um den Einbruch der Dunkelheit ein geringfügig besseres Ergebnis, aus diesem Grund ist dort die Futterfrequenz etwas kürzer gehalten.
Allerdings bewegt sich Ganze im geringen Bereich.
Allgemein : natürlich ist diese Aufstellung zur "Futterhochzeit" gedacht, es macht wenig Sinn im Dezember 18 mal 2 % Körpergewicht bei 4 Grad Wassertemperatur zu füttern.
Hier ist entsprechend zu modifizieren je nach Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt, Fischbesatz, Altersverteilung der Fische ( ältere brauchen eher eine Seniorenprotion ) usw.
Das ist ein Grundgerüst, das auf den eigenen Teich und dessen Besonderheiten angepasst werden muß ( auch z.B. Filterung, Biozone usw ).
Als günstig hat sich auch erwiesen Trockenfutter 1/2 Stunde einzuweichen.
Das Konzept stellt meine Erfahrungen - auch bei der Futterkonzeption dar - gepaart durch meine beruflichen Kenntnisse und entsprechender Literatur. Ich selbst bin ein Fan vom Prof. Dr. Steffens für mich der Futterpapst.
Es stellt wie gesagt meine Erfahrung dar, und es handelt sich nicht um Paradigmen. Und wenn einer daraus einen Nutzen ziehen kann freut es mich, wenn er es nicht nutzt, aber Zweifel dazu führen, daß er sich nochmals intensiv damit beschäftigt, freut es mich auch, wenn er es ignoriert und mit der Schaufel die Wochenration reinschüttet , ist mir das wurscht.
Ob es einer gut findet oder nicht berührt mein Ego wenig, wenn aber einer glaubt er müsse mich persönlich angreifen, weil er hierin einen Wettbewerb irgendwelcher perversen Art zu sehen glaubt, zeige ich deutlich, daß ich nicht mehr der kleine Schulbub bin, sondern
immerhin seit mehr wie 36 Jahren im medizinischen Bereich tätig bin. Soviel zur Klarstellung.
Zum Schluß noch eine Joke (Originalzitat ):
Von Fischbrut auf erwachsene Tiere zu schließen ist Anfängerhaft
halte ich für einen der besten. Witzig, überaus witzig, geradezu genial witzig, denn in der Karpfenzucht gibt es so gut wie keine anderen Studien, denn der Karpfen wird 2-jährig, spätestens 3-jährig geschlachtet
und verspeist, wenn wundert es dann, wenn sich die Studien alle auf sehr junge Karpfen beziehen.
Und ganz ehrlich : ich habe vielleicht als Jugendlicher besser funktioniert, aber nicht anders.
Meine Verdauung ist seit Entwicklung meiner Darmflora - meiner Mutter sei Dank - konstant und unverändert.
Und daß manche Menschen essen können ohne dick zu werden - ich formulier es mal so volkstümlich - hat die wesentliche Ursache in der genetisch (Hirn, Transportsysteme) und bakteriell ( Darmflora)
bedingten Art der Verdauung und nicht in der Nahrung.
Gruß Wolfgang