Hallo zusammen
Das Schöne an einem seriös geführten oder gehaltenen Thread ist die Tatsache, dass man wirklich davon etwas lernen kann und vielleicht auch Dinge eingestehen oder zumindest in Frage stellen muss. Wenn ich die Tabelle von Osram, mit den aufgeführten Dosen an UV-Strahlung einsehe, ist zu erkennen dass ich mit meiner Lampe wohl die Gesamtkeimzahl beeinflussen kann und die Resultate meiner Analysen dies auch bestätigen. Die aufgelisteten Bakterien von Osram, sind die allermeisten Bestandteil der aeroben mesophilen Keimzahl (GKZ), inklusive der Pseudomonas. Wir sehen dass gerade Pseudomonas aeruginosa, der vor allem in der Medizin nicht unbedingt als Freund bezeichnet werden kann, zu seiner Abtötung eine höhere Behandlung mit UV-Licht benötigt. In meinen ermittelten Keimzahlen habe ich noch nie Ps. aeruginosa gefunden, jedoch einige seiner Verwandten die vielleicht empfindlicher gegen Bestrahlung sind. Ich schreibe vielleicht, weil ich bei Recherchen in meinen gesammelten Analysenresultaten keine Reduktion von Pseudomonas feststellen konnte , die nur allein durch UV-Einsatz erfolgte. Es ist zu bemerken dass ich nur von Pseudomonas schreibe und ich mich vielleicht mit meinen Analysen vermehrt in diese Richtung bewegen sollte, um mir Bestätigung zu holen. Die Hinterfragung von Erfassungen der Keimzahl im Koiteich und das muss ich nach diesen neuen Begebenheiten gestehen, ist wohl berechtigt. Es besteht die Möglichkeit, dass wir mit den UV-Lampen die Zahl der Keime bis zu 90% reduzieren und was im Teich übrig bleibt, sind genau diejenigen die wir nicht wollen. Das wäre nun wirklich sch……………recklich! ABER und das Wörtchen gibt es ja immer wieder, sind diese Vermutungen für mich nicht gefestigt und ich darf weitermachen. Dass Erkenntnisse aus der Forschung und somit aus Studien nicht unbedingt mit dem praktischen und individuellen Handling eines Koihalters an seinem Teich übereinstimmen müssen, ist nicht neu. Wenn ich nur schon an die gern erwähnte Teilungsrate von Bakterien denke, bemerke ich grosse Unterschiede von Praxis und nennen wir es mal Forschung. Es gibt tatsächlich einige Bakterien die sich stündlich teilen und solche werden in einem mikrobiologischen Labor als so etwas wie kooperativ angesehen. Ich denke an die Funktionskontrolle wo man mit dem Erhalt von schnellem Wachstum hergestellte Nährböden freigeben kann. Gäbe man diesen Bakterien nicht optimale Bedingungen wie Nahrung, Temperatur oder einfach einen ungestörten Platz zur Vermehrung, wäre die Teilungsrate auch in einem Labor nicht so hoch. Wenn ich wieder meine Tabelle zur Reduktion der GKZ auf Seite 2 ins Spiel bringe, so möchte ich auf die violette Kurve hinweisen. Ich drückte die GKZ mit einem 192 stündigem UV-Einsatz von 7'000- auf 450 KBE/ml. Danach führte ich keinerlei Manipulationen wie Wasserwechsel oder so durch, die ein Resultat beeinflussen könnten und wartete einfach bis ich wieder eine hohe Zahl bekam. Wenn diese ganzen Untersuchungen in einem Labor stattgefunden hätten, wäre die Teilungsrate vielleicht stündlich oder etwas später erfolgt. Jeden Fall hätte ich nach ca. 5 Stunden wieder eine annähernd hohe Keimzahl erreicht wie vor der Bestrahlung. In meinem Teich und in diesem Fall bei der violetten Kurve, dauerte es 13 Tage bis sich die Zahl der GKZ von knapp 5'000 KBE/ml präsentierte. Kommen dann noch wetterbedingte Temperaturverschiebungen dazu oder Teilwasserwechsel usw. pfuschen wir als Koihalter immer wieder in die ungestörte "Zweisamkeit" der Bakkis und hindern diese an ihrer Vermehrung. Ich bin darum nach wie vor davon überzeugt, dass wir um zu sehen wie es "tut", um eigene Analysen nicht herum kommen und es für den engagierten Koihalter , im Rahmen der Weiterbildung ein Muss ist, die GKZ mit Tauchnährböden wenigstens eine Saison lang zu ermitteln. Kommt hinzu dass mit den spannenden Beiträgen der User immer neue Impulse gegeben werden die in eigenen Testreihen berücksichtigt werden oder einfliessen sollten. Das finde ich echt toll!
Gruss Dany