Keimzahlen im Koiteich

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Wie hoch ist die Gesamtkeimzahl in Koiteichen?

  • Tiefer 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 0 0,0%
  • Höher 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 10‘000 KBE/ml

    Stimmen: 4 28,6%
  • Höher 50‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 100‘000 KBE/ml

    Stimmen: 2 14,3%
  • Höher 500‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%
  • Höher 1‘000‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
Hallo

Die Temperaturen sind zum Teil bereits unter dem Nullpunkt und der erste Schnee ist auch schon gefallen. Auf den Fensterscheiben bilden sich Eiskristalle die ausschwärmen, um im Beisein des fallenden Schnees wundervolle Formen zu gestalten. So ist bestimmt schon manch entzückendes „Kunstwerk“ entstanden. Obwohl auf dem oben eingestellten Bild eine gewisse Ähnlichkeit mit dem beschriebenen Scenario aus zu machen ist, bemerkt man spätestens beim zweiten Betrachten, dass es sich da nicht um ein Kunstobjekt des Winters handelt. Hier waren Kleinstlebewesen an der Arbeit, nämlich Bakterien. Einige von denen können, bedingt durch ihre starke Begeisselung und sobald sie auf einem Nährboden kultiviert werden um ihr Wachstum zu fördern, ausschwärmen und auch beeindruckende Figuren oder Formen zaubern. Wieso nun gewisse Keime, oft sind es Enterobakterien ausschwärmen kann ich nicht mit Sicherheit schreiben. Eine sehr originelle und auch etwas witzige Vermutung die ich mal gelesen habe, ist die mögliche Flucht vor den eigenen Abfallstoffen. Solche Schwärmer können locker eine Agarplatte oder eben auch ein Tauchnährboden überwachsen, was dann schon sehr grob ausschaut und der fachunkundigen Person eine hohe Keimbelastung vortäuscht. Einige Schwärmer könnten aber auch durch die Freisetzung von Stoffen, das Wachstum anderer Bakterien hemmen. Auf dem Nährboden sieht man jedoch deutlich, ob noch andere Kolonieformen vorhanden sind oder nicht. Wenn nur Schwärmer sichtbar sind, ist es natürlich schwierig zu beurteilen, ob nun Hemmstoffe im Spiel waren oder die Keimbelastung tief war. Eine schwärmende Kolonie die zusammenhängend ist und sei sie noch so gross, ist auf jeden Fall nur als 1 KBE (koloniebildende Einheit) zu zählen, wenn überhaupt. Ich nehme solche bewachsene Schalen oder Dip Slids einfach zur Kenntnis und entscheide jeweils ende Saison, anhand der restlichen Resultate die ich ermittelt habe, ob das Schwärmerergebnis in die Auswertung einfliessen soll oder nicht. Dass eventuelle Teich – Laboranten das Bakterienwachstum ihrer Dip Slids besser beurteilen können, habe ich folgend einige Bilder von schwärmenden Kolonien eingestellt.

Dany :)
 

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Manchmal wird man an Feuerwerk erinnert oder wie auf Bild 7 an Schimmelpilz. Was so aussieht ist aber ein Bakterium das ähnlich einem Schimmel wächst. Diese Schale ist mit lediglich drei Kolonien bewachsen, die im oberen Teil als Wirbel zu erkennen sind und sich ausgebreitet haben.
 

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In einem früheren Beitrag habe ich mal geschrieben, dass der Koihalter bei Wachstum auf Nährböden nicht zwischen farbigen Kolonien entscheiden sollte, deren Farben nicht immer eindeutig zu unterscheiden sind. Es gibt feste Nährmedien die das Wachstum unterschiedlicher Bakterien erlauben. Diese sogenannten Indikatornährböden sind mit Farbstoffen und pH-Indikatoren versetzt. Gibt es Veränderungen durch den Stoffwechsel der Bakterien, werden die Kolonien je nach Stadium der Veränderung, verschieden eingefärbt. So muss man häufig zwischen unklaren Farbnuancen entscheiden. Ist es nun rosa oder bereits rot, gräulich oder hat die Kolonie einen blauen Stich? So kann zum Beispiel zwischen coliformen und anderen Keimen unterschieden werden. Für die ungeübte Person ist dabei schnell ein falsches Resultat abgelesen. Es gibt schon Bakterien die wirklich Farbpigmente bilden um sich vor Sonnenlicht zu schützen. Wenn wir aber den Plate Count Agar zur Bestimmung der Gesamtkeimzahl einsetzen und da wiederhole ich mich auch wieder, darf alles gezählt werden wie auf der unten abgebildeten Schale oder Platte.
 

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Dass man mit Bakterien zwischendurch auch einen lockeren und spielerischen Umgang pflegen kann, möchte ich auf diesen Fotos zeigen. Mit Bakterienkolonien kann wunderbar geschrieben oder gezeichnet werden. Gut, die Auswahl der Farben ist natürlich begrenzt. Für eine witzige und auflockernde Einlage in den Arbeitsalltag reicht es aber lange. Als mir diese rötliche Kolonie über den Weg kroch, mit der Namensendung „salmonicolor“ (lachsfarben), kam mir blitzartig mein schuppenloser „Qualitäts Mizuho Ogon“ in den Sinn und ich fing sofort an zu zeichnen. Es ist auch sehr gut zu sehen, dass dieses Fischportrait im Sommer entstanden ist. Der Fisch sieht fröhlich aus und während der Kaltüberwinterung hat er ja nichts zu Lachen. Das aus dem Doitsu noch ein Beschuppter wurde, liegt an der verlängerten Inkubation der Schale und Temperaturexperimenten.

Gruss Dany :)
 

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Keimdruck

Aus FISHCARE von Dr. S. Lechleiter im Juni 2013

Eine Keimzahlbestimmung kann helfen, bakterielle Probleme zu meistern.
Über hochsommerliche Temperaturen freuen sich nicht nur Koi: Die Vermehrung von Bakterien läuft auf Hochtouren. Wenn ihr Temperaturoptimum erreicht ist und ausreichende Mengen an Nahrung vorhanden sind, kann sich eine Bakterie alle 20 Minuten verdoppeln.
Keimzahlbestimmungen geben einen Überblick über die Gesamtkeimzahl, man kann darüberhinaus noch nach Aeromonaden und Pseudomonaden suchen lassen. Sie sind bei der Entstehung von bakteriellen Problemen durch erhöhte Keimzahl die Hauptverdächtigen.
Was kann man gegen erhöhten Keimdruck machen? Massnahme Nr.1 sind häufigere Teilwasserwechsel mit unverdächtigem Wasser. Dann kann man mit stärkeren UV-Brennern der Keimzahl zu Leibe rücken. Auch sollte man seine Fütterungsgewohnheiten überpüfen. Viel Futter ist gleichbedeutend mit viel Nahrung für Keime, und nicht nur für die "guten" Filterbakterien. Auch Ozon, chlorhaltige Präparate zur Dauerchlorung (NICHT Chloramin T!) und/oder die alternative Behandlung mit Milchsäurebakterien können sinnvoll sein und zum Erfolg führen.
Doch fast immer ist eine "Gammelstelle" im Teich schuld an dauerhaft erhöhtem Keimdruck. Verschlammte Pflanzenfilter, Verrohrungen, Filterkammern und Bodenabläufe können nach Jahren des Dauerbetriebes echte Problemzonen werden. Natürlich auch die Falten, die eine schlecht verlegte Folie wirft.
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Ich steh da voll auf deiner Seite, was die erhöhte Keimzahl betrifft. AUch wenn ich keine Kulturen anlege bin ich mir sicher das ich ab und an auch erhöhte Werte im Teich habe. Was machst du denn dagegen??
 
ludger schrieb:
Ich steh da voll auf deiner Seite, was die erhöhte Keimzahl betrifft. AUch wenn ich keine Kulturen anlege bin ich mir sicher das ich ab und an auch erhöhte Werte im Teich habe. Was machst du denn dagegen??


...Dr. wr hatte das doch mal von seinem Teich beschrieben.
... und ich ausführlich in Theorie und Paxis .

Eine gute UVC-Anlage am Teich reduziert dir die allermeisten Keime deutlich.
 
Ich hab 42W Amalgam Tauch UVC an einer 2500Liter Innenhälterung bei 4500l/h Flow- da reduziert sich gar nix!
Hab Nährböden angelegt!
Lampe hat ca. 1500-2000 Stunden drauf!

Was nicht bedeuten soll das es bei jeder UVC so ist!

Lg
Michi
 
waterfreak schrieb:
Ich hab 42W Amalgam Tauch UVC an einer 2500Liter Innenhälterung bei 4500l/h Flow- da reduziert sich gar nix!
Hab Nährböden angelegt!
Lampe hat ca. 1500-2000 Stunden drauf!

Was nicht bedeuten soll das es bei jeder UVC so ist!

Lg
Michi

Hallo,

das ist interessant !

Um hier wirklich eine Aussage treffen zu können,
müßte man die UVC-Kammer mit Zulauf und Ablauf kennen !
... wenn du das mal beschreiben könntest ?

Weiterhin ist auch der Entnahmeort der Keimproben sehr wichtig !
 
Filterung mit Bodenablauf. Nach dem Filter hab ich im Becken ein DN100 Rohr wo die UVC montiert ist.
UVC Länge 42 cm- das Rohr ist ca. 55cm lang.
Entnahmeort jeweils ca. 1m vom Auslass entfernt- aber entnahme in der Strömung!
 
waterfreak schrieb:
Filterung mit Bodenablauf. Nach dem Filter hab ich im Becken ein DN100 Rohr wo die UVC montiert ist.
UVC Länge 42 cm- das Rohr ist ca. 55cm lang.
Entnahmeort jeweils ca. 1m vom Auslass entfernt- aber entnahme in der Strömung!


Sehr verwunderlich !!!

Eigentlich solltest du deutlich eine Reduzierung feststellen können !
... wenn das Becken selber nicht ein Zuchtbecken für Bakterien ist !?

Normal wird diese UVC den Biofilter killen können!
Wenn du also die UVC in die Biokammer steckst , wirds grausig für die Filterbakkies !
Wenn dem nicht so ist , hau die UVC weg !
Wenn dem so ist , das die UVC die Filterbakterien vernichtet,
dann kommen ja kaum welche davon im Becken an !
...wenn du aber die UVC auschaltest , so sollten Mengen davon ins Becken kommen !


...oder ist der Test ungeeignet ?
 
:lol:

Das glaub ich nicht. Wertet die Gesamtkeimzahl aus. Mibius Dip Slide!

Und die UVC ist die aus LU.
Ist mir aber egal- sie macht das weshalb ich sie damals gekauft hab- Schwebealgen reduzieren. Ich lass sie noch in der IH und im Frühjahr kommt ne neue Röhre rein.
 
Hallo Klaus,
klaus1 schrieb:
...oder ist der Test ungeeignet ?
ja, das ist er.
Du hast bei Deinem Vorschlag das Wesentliche übersehen. Du vergleichst die Wirkung der Strahlung auf stationäre und floatende Bakterien. Wäre ich an der Stelle von waterfreak, würde ich die UVC mal richtig putzen und den Flow reduzieren.
 
Achso... du meinst den versuch die biokammer mit der uvc zu bestrahlen.
Dachte du beziehst das auf den mibius dipslide.

Flow reduzieren? Ist ne 4500er pumpe. Mit abzug der leitungen und druckfilter kommen da noch 3000 raus.
Glas der röhre ist sauber. Darauf achte ich immer das das sauber ist.. ist sehr leicht zu demontieren. Wisch das öfter mal ab mit entkalker und scheibenreiniger...
 
Und Flow noch weiter reduzieren würde eine längere Bestrahlung bewirken-logisch!
Aber bei ner 42W Amalgam rechnen sicher 90% der Besitzer das sie den Keimdruck senkt.
Wenns bei dem flow nicht geht- erst rechnt nicht bei 20 oder gar 25000l/h!

Lg
Michi
 
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