Ozoneinbringung zur Nitritoxydation

Morgen Roland,

ich habe das bereits vor längerer Zeit mit Holger diskutiert und auch die Sander Diagramme mit ihm durchgekaut. Ich war ähnlicher Ansicht wie du. WENN kein Ozon in den Teich gelangt, ist die Ozonkonzentration egal, aber das hatten wir schon.

Und dieses Diagramm besagt nun mal, dass man mit 500Liter O² eine Konzentration von 2g/m³ bekommt - also ~950mg/h Ozon. Nehme ich nur 100Liter O² habe ich eine Konzentration von 8g/m³ - also ~800mg/h Ozon.
Ohne 100% Restozonvernichtung würden in diesem Beispiel die Fische bei einer Ozon-Konzentration von 8g/m³ eventuell bereits ruhiger oder auch schon abliegen, während bei 2g/m³ Konzentration noch keinerlei Verhaltensveränderung sichtbar ist.

Nun aber noch was. Wer kann ein einfaches, mobiles Redoxmeßgerät empfehlen, wo man "Rest-Ozon" am Wassereinlauf durch erhöhte Redoxwerte (Holger nannte 1000 mV) prüfen kann?

Viele Grüße
Hans
 
Hallo Wolfgang!

Beide Tests aus meiner Sicht unbrauchbar - die Skalierung ist viel zu grob, also für unseren Anwendungsbereich nicht verwendbar.

Aber wenn du ein paar Seiten weiter hinten liest, findest du einen geeigneten Test den Mikrobe hier vorgestellt hat!

lg
Roland
 
Hallo,

ist ja wurscht welchen Test man nimmt, ich hätte einfach mein Photometer genommen, das hängt ja davon ab wie genau ich messen will, wie Du richtig bemerkst.
Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen den Redox zu messen und darüber auf Ozon zu schließen, das wäre mir zu ungenau, denn der Redoxwert ist m.E. ja nicht nur zum Ozon proportional.
Natürlich gibt es genauere Meßgeräte aber dann bewegen wir uns im Bereich zwischen 600 - 2000.--€, deshalb ist m.E. eigentlich ein Photometer relativ günstig, tragbar und genau, oder eben als Orientierung sowas wie die Streifen etc..

Gruß Wolfgang
 
ist ja wurscht welchen Test man nimmt

Ist es eben nicht - wolfgang! Wenn bei 0,01mg Restozon ein Großteil der Koi/Fische das zeitliche segnen, hilft mir kein Test der 0,1mg Messschritte hat!

Und es gibt günstige Messstreifen, die passend sind - mikrobe hat sie schon in diesem Thema vorgestellt!

lg
Roland
 
Mikrobiologie schrieb:
Hallo Holger,
holger_o schrieb:
wo hätte man dann eher restozon und mehr radikale?
die entstehenden, und in der Abwasserbehandlung erwünschten, OH-Radikale sind unter den Bedingungen der Ozonisierung von Teichwasser zwar auch sehr oxidativ, aber auch extrem unbeständig bzw. kurzlebig. Sie stellen aus meiner Sicht daher kein Problem für die Teichbewohner dar.

das sehe ich aber ein wenig anders.......allein dann schon wenn brunnenwasser zur nachfüllung genommen wird. ferner sind bei einsatz von o2 als trägergas und uvc einsatz in der mischstrecke die sich bildenden radikale nicht so schnell flüchtig und wesentlich beständiger als das o3 selber.

ganz so außer acht lassen würde ich das nicht.

holger
 
Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen den Redox zu messen und darüber auf Ozon zu schließen, das wäre mir zu ungenau, denn der Redoxwert ist m.E. ja nicht nur zum Ozon proportional.

hi wolfgang,

na klar geht das, denn bei anwesenheit von oxidationsmittel schießt der redoxwert schlagartig in 4 stellige bereiche. versuche es mal.......

dann ist so eine messkette mit einem mal nicht mehr träge :wink:

nur bei anwesenheit von sauerstoff, was ja auch ein oxidationsmittel ist, passiert da nicht so viel mit den redoxsprüngen.

die messkette sollte dann natürlich am ende der mischerstrecke (entweder im teicheinlauf oder wo sonst das ozonisierte wasser einläuft, platziert werden)

ist alles o3 soweit abgebaut, dann geht der wert evtl. hoch auf bis zu 700 mv, was normal ist für ozonisiertes wasser, aber nicht in bereiche wie bei freiem ozon.

für mal eben nachsehen reicht das.

ansonsten nehme ich immer mein photometer oder halt einen merck test low range.....wenn ich es genau wissen möchte

holger
 
Hallo Hans!

Irgendwie kommt mein Gedankengang nicht richtig rüber!

Ich für meinen Teil, habe die wichtigen Antworten erhalten - und schließe daraus auch meine Rückschlüsse!

So wie es mir scheint, werden hier die Menge und Konzentration kräftig miteinander verwechselt. Ich kann 100g Ozon in einem Kubikemter Sauerstoff generieren, und die Fische legen sich trotzdem nicht ab. Es kommt immer darauf an, in welcher Zeiteinheit ich diese Menge ins Wasser einmische.

Im Grunde genommen, sagt meiner Meinung nach die Konzentration von 1g/m³, 5g/m³, 10g/m³ überhaupt nichts darüber aus, wie sich das Ganze am/im Teich verhält. Das ist lediglich eine Angabe, wieviel Ozon mit dem jeweiligen Gerät in einem Kubikmeter Sauerstoff/Luft maximal gespeichert werden kann!

Der für mich wichtigste Satz in dieser Diskussion ist der von mikrobe:
die entstehenden, und in der Abwasserbehandlung erwünschten, OH-Radikale sind unter den Bedingungen der Ozonisierung von Teichwasser zwar auch sehr oxidativ, aber auch extrem unbeständig bzw. kurzlebig. Sie stellen aus meiner Sicht daher kein Problem für die Teichbewohner dar.

Ich sehe das genauso, bevor jetzt z.B. die Lamellen von den Kiemen angegriffen werden, gibt es unzählige andere Reaktionspartner im Wasser, die wesentlich leichter aufzuspalten sind. Klar, wenn ich jetzt mit dem Schlauch das Ozon direkt in die Kiemen eines Koi einblase, wird das nicht gerade förderlich sein.

Aber wir sprechen hier immer noch von max. Restozon, also das was vielleicht noch aus dem Rohr der Filteranlage rauskommt. Dieses etwas an Restozon wird jetzt auf x-Kubikmeter Teichwasser verteilt. Also was soll da noch großartig bei den Kiemen ankommen.
Wie gesagt, wir haben verschiedene Überlegung - verschiedene Ansätze. Es scheint auch sehr schwierig zu sein, die Gedanken in die richtigen Worte zu kleiden.

Auf alle Fälle habe ich viel gelernt - übrig geblieben ist, Fische beobachten, Fische beobachten, Fische beobachten. Für jene die es genau wissen möchten, die Teststreifen von mirkobes Link besorgen.

lg
Roland
 
Hallo mikrobe!

Danke für den Link zu der englischen Seite, und die Mühe die du dir machst, um uns Laien ein bisschen mehr Einblick in die chemischen Prozesse von Wasser zu geben!

Sie bestärkt meine Vermutungen, bzw. meinen bisherigen Wissensstand. Leider kann man dort auch nicht viel über die Konzentration lesen, aber zumindest findet man einen groben Richtwert für die Menge in g die man am Koiteich einsetzen kann!

Zur Gefährlichkeit von Ozon, was ja Anfangs hier sehr intensiv diskutiert wurde, ein Satz aus dem Link:
Weltweit in über 100 Jahren Nutzung von Ozon-Erzeugungsanlagen mit etwas Ozon bei einer Rate von über 250kg/h gibt es nicht eine einzige Aufzeichnung der Inhalation von Ozon verursacht noch einen einzigen Tod - vergleichen Sie dies mit Wasserstoffperoxid, Chlor und andere chemische -Desinfektionsmittel, Biozide und keimtötende Mittel ....

lg
Roland
 
Hallo Holger,
holger_o schrieb:
Mikrobiologie schrieb:
die entstehenden, und in der Abwasserbehandlung erwünschten, OH-Radikale sind unter den Bedingungen der Ozonisierung von Teichwasser zwar auch sehr oxidativ, aber auch extrem unbeständig bzw. kurzlebig. Sie stellen aus meiner Sicht daher kein Problem für die Teichbewohner dar.

das sehe ich aber ein wenig anders.......allein dann schon wenn brunnenwasser zur nachfüllung genommen wird.
mit der Aussage habe ich etwas Verständnisprobleme. Was hat Brunnenwasser mit der Bildung von OH-Radikalen zu tun? Die Bildung von OH-Radikalen hat nach meinem Kenntnisstand in erster Linie mit dem pH-Wert zu tun. Bei einem pH-Wert über 9 wird deren Bildung gefördert, dieser pH-Wert sollte im Teich- oder auch Brunnenwasser nicht vorkommen. Unter pH 9 ist die Bildung dieser Radikale geringer. Und sie werden in härterem Wasser sofort "neutralisiert". Ein Grund, warum die Effektivität der Ozonisierung bei einigen Teichen "unerklärlicherweise" etwas zu wünschen übrig lässt.

Eine super Erklärung für die Reaktionen die bei Ozonisierung ablaufen findest Du unter:
http://www.lenntech.de/bibliothek/-ozon ... anisms.htm
 
Und sie werden in härterem Wasser sofort "neutralisiert". Ein Grund, warum die Effektivität der Ozonisierung bei einigen Teichen "unerklärlicherweise" etwas zu wünschen übrig lässt.

da hast du vollkommen recht, anscheinend kann ich meine wasserverhältnisse hier vor ort nicht als gegeben darlegen.

hartes wasser kennen wir hier leider nicht, unser wasser hat ph werte von ca 8 bei einer kh von 2-3. gemessen mit photometer.

was ich jedoch des öfteren gehört habe ist bei hohen kh werten, bei hohen ozondosen, es zu einem milchigem wasser kommen kann. wasseranalysen wurden aber weiter nicht gemacht.


ich hatte da eher an bromverbindungen und andere halogene gedacht, welche hier immer wieder in den analysen von brunnenwasser auftauchen - ist aber wohl eher unsinn :oops:

in bezug auf die hohe konzentration in der erzeugten menge bleibe ich jedoch bei meiner ansicht, die ich seit jahren hier messtechnisch immer wieder an meinem koiteich erfassen konnte.

Für industrielle Anwendungen lassen sich OzonKonzentrationen von 10 bis 14 Gew.- % Ozon realisieren.
Diese nur mit Rein Sauerstoff erreichbaren hohen Konzentrationen sind
für das Lösen des Ozons im Wasser effektiver und die Reaktionen laufen wesentlich schneller ab

für die "banalen" dinge, welche ozon an einem gut geführtem und gebautem koiteich, bei normalem besatz eliminieren muss, sind größere mengen mit hohen konzentrationen einfach nur mit großen kanonen auf spatzen schießen. und da habe ich ein problem mit solchen vorgehensweisen.

für richtig wichtig halte ich eine ordentliche ozoneinspeisung, möglichst ohne großartige bauten und extra pumpen mit regelungen für generatoren, etc. zu realisieren.

das ist ein interessantes thema, denn ozon am teich ist wirklich gut.
und auch bei dem punkt bin ich der meinung das lowdose einfacher zu händeln ist in allen beziehungen und vor allem sicherer im umgang ist.

allerdings wartet man auch eine längere zeit auf sichtbare ergebnisse, die dann aber bei geringstem aufwand stabil bleiben.

was wir jetzt hier aber in diesem fred erörtert haben ist "ozon ist ein tolles hilfsmittel" auf dem weg zum perfekten koiteich (wenn es so etwas überhaupt gibt)

so hat jeder seine meinung und es ist müßig andere die eigene sichtweise audzudrängen. jedoch eine diskussion darüber bringt immer vieles zu tage und man lernt wieder neues dazu.

.
 
sisco für mich sind normale koiteiche bis zu 40 m³. bei diesen größen reicht für mich ein 1000 mg gerät mit normaler luft betrieben immer aus um ein sichtbares ergebnis zu erhalten.

karl-heinz erhält sogar mit einem 500er (allerdings mit o2 betrieben) bei einem 100 to. teich und viel futter sichtbare ergebnisse.

andere haben nur einen 300er mit o2 betrieben und 60 to teich (war glaube ich ludze) absolut sichtbare ergebnisse erhalten.

diese geräte wurden dann ohne großen aufwand und bauweisen betrieben.

man sieht doch, es geht.

also weshalb dann 6 oder 12 g oder gar 20 g mit o2 betrieben an einem schnöden koiteich? ihr habt doch kein abwasser einer kläranlage, was da in den filter reinläuft.....

.
 
Oben