Keimzahlen im Koiteich

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Wie hoch ist die Gesamtkeimzahl in Koiteichen?

  • Tiefer 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 0 0,0%
  • Höher 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 10‘000 KBE/ml

    Stimmen: 4 28,6%
  • Höher 50‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 100‘000 KBE/ml

    Stimmen: 2 14,3%
  • Höher 500‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%
  • Höher 1‘000‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
Dänu schrieb:
Hallo Jenny

danke für Deinen Beitrag. Du hast nun schon mehrmals den Teich beprobt, bei Wassertemperaturen bis zu 24.5°C. Die GKZ zeigte jedes mal einen sehr tiefen Wert um die 100 KBE/ml. Das zeigt doch eindrücklich wie die eingesetzte Technik an deinem Teich ihren Dienst erfüllt oder sogar mehr als erfüllt. Wie hast Du die Arbeit mit den DipSlides empfunden? Eine wirklich Kinderleichte Sache, oder? Jetzt sollte in geregelten Abständen, 1 - 2x im Monat getestet werden, so erhält man viele Resultate und eventuelle Ausreisser können dementsprechend interpretiert werden. Ich wünsche dir weiterhin viele spannende Momente bei diesen Keimanalysen.

Gruss aus der Zentralschweiz Dany :)

Hallo Dany,

unter kompliziert verstehe ich was anderes. Das einzige was zum Problem werden kann ist die Auswertung des Trägers. Da bin ich mir oft auch noch unsicher. Ich hatte noch nie 10/4 nichtmal bei 24,5 Grad im Oktober aber bin mir bei der Temperatur mal unsicher gewesen ob 10² oder 10 ³, ich habe eine Auswertungstabelle und gehe nach den Punkten auf dem Träger, es waren weniger wie bei 10³ aber mehr als bei 10². Das ist das einzie schwierige dran, ansonsten teste ich meinen Teich regelmässig seit Ende September.
 
Was mich noch interessieren würde, du hast auf Seite 28 eine Tabelle Keimzahlen im Teich, Sommer 2014.

Dort teilst du deine Tabelle unteranderem in GKZ und einzelne Bakterienstämme auf, kann das ein Laie wie ich auch ?
 
Hallo Jenny

Seite 25 habe ich ausführlich beschrieben, warum ich für "nichtkundige" Personen nur die Ermittlung der GKZ unterstützen kann. Klar, es ist spannender zu sehen wie die GKZ in etwa aufgeteilt ist und die Kolonien der möglichen fischpathogenen Keime sichtbar werden. Da aber viele dieser unerwünschten Bakterien die Summe der GKZ zum Teil ausmachen, wird deren ungefähre Höchstzahl mit der Erfassung der GKZ (Koloniezahl) angegeben und dies ist doch schon etwas.

Gruss Dany :)
 
Ich gebe es zu, Weihnachten ist nicht unbedingt meine Lieblingszeit. Für mein Empfinden wird dieser besinnliche Teil des Jahres mit zu viel Rummel und Hektik betrieben. Dem Konsumenten wird die Einkaufspause vergönnt, denn die Warenhäuser sind sonntags geöffnet und das Personal soll ja nicht umsonst dort stehen. Auch wird die Nacht, mit den unzähligen leuchtenden Girlanden zum Tag gemacht, was eigentlich ganz schön anzusehen wäre. Leider verbreitet dieser Schmuck, der sehr oft unaufhörlich und aufdringlich blinkt, bei mir eine leicht genervte Stimmung. Sicher dies ist mein Problem aber ehrlich gesagt möchte ich manchmal vor diesen Tagen fliehen. Das ist jedoch gar nicht so leicht, denn sogar während der Arbeit werde ich an die Weihnachtszeit erinnert. So geschehen vorgestern als ich auf einem Nährboden, die unten abgebildete sternförmige Bakterienkolonie eines früheren Pseudomonaden entdeckte. Begeisterung kam in mir auf und ich fühlte mich aber sogleich auch ertappt. Wieso, weil ich mich an einer winzigen und stinkenden Bakterienkolonie erfreuen konnte. Auch wurde ich sofort mit dem Gedanken konfrontiert, vielleicht mit zu hohen Ansprüchen oder Erwartungen diesen Festtagen zu begegnen……………………………….Ich glaube Weihnachten ist gar nicht so übel. Auf jeden Fall versuche ich meine Verkrampfung zu lösen und das Fest der Familie mit einer Portion Bescheidenheit, einfach nur zu geniessen.

Ich wünsche an dieser Stelle allen entspannte und schöne Festtage, sowie ein zufriedenes 2015.

Dany :)
 

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Habe mit Interesse euren "Keimzahlthread" gelesen und mir nun auch die Dip-Slides besorgt.
Wäre nett , wenn mir jemand nochmals mitteilen würde , wie lange ich den Slide bei einer Teichtemperatur von 18 Grad inkubieren sollte!?
 
Hallo Peter

Danke für das Interesse an der GKZ. Bei ca. 18°C Wassertemperatur inkubiere ich 5 Tage (abgedunkelt). Ich wünsche dir viele spannende Momente bei dieser interessanten Sache! :D

Gruss Dany
 
Dach ich ja regelmäßig meinen Teich per DipSlides teste, habe ich mir vorgenommen diese Träger hier einzustellen. Wie ich es schon erwähnte, habe ich mit der Auswertung der DipSlides noch etwa Probleme.

Am 12.12.2014 bei 18 Grad Wassertemperatur wie gewohnt vorgegangen und an der gleichen Stelle wie immer den Träger ins Wasser gehalten, bin ja schliesslich eine Frau und neugierig daher schaue mir 1x täglich den Träger von aussen an, ich dachte bereits nach einem Tag ich sehe nicht richtig. Soviele Punkte hatte ich noch nie auf einem Träger. Erster Gedanke was ist jetzt los, zweiter Gedanke ich mache lieber nochmal einen Test bevor ich mal auf Fehlersuche gehe. Habe den zweiter Träger am 13.12.2014 wieder an der gleichen Stelle in den Teich gehoben und sehe da alles wie immer. Nun stellt sich mir trotzdem die Frage wie es zu zwei so unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann :?
Die Träger wurden bei 3 Tage inkubiert, bevor diese Bilder enstanden.

Hallo Dany,
kannst du mir bitte wieder die zweit Träger auswerten ? So lerne ich am besten welche GKZ der jeweilige Träger aufweist.







 
Hallo Jenny

Bei mikrobiologischen Untersuchungen im Allgemeinen, ist jede Probe als „Unikat“ anzunehmen. Auch ist häufig zu lesen dass eine bakteriologische Probe eine Momentaufnahme ist und nichts über die Teichhygiene aussagt. Das ist gar nicht so falsch und darum ist es sehr wichtig in geregelten Abständen immer wieder zu analysieren, um so eine wirkliche Aussage über die Teichhygiene zu erhalten. Da das Wasser im Teich immer in Bewegung ist und die Mikroorganismen nie gleichmässig verteilt sind, kann es immer vorkommen, dass genau im Augenblick der Probenfassung eine hohe Konzentration an Bakterien „vorbeischwimmt“. Du bist nicht in Panik geraten und hast professionell reagiert und sofort eine Nachkontrolle gefasst. Da du nun bereits einige Resultate aus deinem Teich vor zu weisen hast, nimmst du diesen „Ausreisser“ einfach zur Kenntnis und wartest die weiteren Resultate des Winters ab. Ich mache es genauso und entscheide ende Jahreszeit ob solche Zahlen dann, im Vergleich zum Rest, als Streichresultate eingestuft werden. Fishnet (Stephan) hat diese Bedenken im Thread auch schon mal angekündet. Ich meine wenn User eine hohe GKZ ermitteln, dass sie vielleicht in Panik geraten und den Teich sofort und möglicherweise falsch behandeln würden. Ich kann es nur noch einmal wiederholen. Bei der Erfassung der Gesamtkeimzahl (Koloniezahl) ist es wichtig, viele Proben zu untersuchen, so können auch eventuelle Ausreisser richtig interpretiert werden.
Jenny, bei den eingestellten Bilder der DipSlides, tippe ich aus der Ferne auf eine Belastung von etwas mehr als 10‘000 KBE/ml. Zwischen den Kolonien ist noch deutlich nicht bewachsener Nährboden zu erkennen, was bei 10^5 schwieriger wäre. Bei der tiefen Belastung mit 100 KBE/ml bewegst du dich in deinem üblichen „Keimrahmen“.

Gruss Dany
 
Aus dem neuen Buch von Dr. Sandra Lechleiter „Patient Koi“

„Die Gesamtkeimzahl in einer Wasserprobe ist relativ leicht zu bestimmen. Dagegen ist die Unterscheidung von „guten“ und „schlechten“ Keimen recht problematisch und vom Laien nicht zu bewältigen. Aber es gibt Erfahrungswerte aus vielen Jahren tierärztlicher Tätigkeit an Koi-Teichen. Danach ist eine erhöhte Aufmerksamkeit geboten, wenn die Gesamtkeimzahl einen Wert von 10‘000 pro Milliliter Teichwasser überschreitet.“


Hallo zusammen

Auch mit mir hat es das Christkind gut gemeint und mich mit diesem „besonderen“ Buch beschenkt. Für mich besonders, weil ich zum ersten Mal den Wert der Gesamtkeimzahl im Koiteich gelesen habe, der mitentscheidend für die Gesundheit unserer Koi ist. Mit den Dip-Slide haben wir auch die erwähnte „leichte“ Bestimmung der GKZ. Eine nicht sehr wissenschaftliche Methode aber für den Überblick der Teichhygiene sehr effektiv und sie findet in Kursen von Fish-Doc‘s immer mehr Beachtung. Man darf nicht ausblenden dass viele Arztpraxen und sogar Grosshändler, im Bereich ihres Hygienemanagement den gesamten Betrieb mit DipsSlides überwachen. Ich denke man sollte in der Koihaltung die gegebenen Möglichkeiten zur Gesunderhaltung der Fische nutzen und auf diesen Zug aufspringen. Es ist nicht zu spät Vorsätze für das kommende Jahr zu fassen und darum bitte ich euch, die Innenhälterungen und die Teiche im Sommer 2015 mit Tauchnährböden auf den Keimdruck zu testen.

Bei Mibius erhältlich: Dip-Slide von Oxoid, Plate Count Agar (PCA) Nr.GFD07A

Gruss Dany :)
 
Hallo Dany,

habe nun den Dipslide 5 Tage bei Teichtemperatur 16 Grad inkubiert.

Ich wäre dir dankbar, wenn du zu dem Ergebnis deine fachliche Beurteilung abgeben würdest.

Danke im Voraus und ein "glückliches "Jahr 2015!!!!
 

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Hallo Peter

Der abgebildete Tauchnährboden von dir hat eine hohe Belastung. Stellt man das Bild dem Auswertungsschema von Oxoid gegenüber, ist die Belastung höher als 10^4 und geht klar Richtung 100‘000 KBE/ml. Da es glaube ich der erste ermittelte Wert von dir ist, solltest du nichts überstürzen und nächste Woche oder auch erst in zwei Wochen wieder testen. So bekommst du Resultate die auf längere Zeit etwas zeigen und man wird erst dann sehen, ob das Wasser wirklich grob belastet ist.
Dir nun auch einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Gruss Dany :)
 

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"DipSlides und tiefe Inkubations-Temperaturen"

Hallo zusammen

Es geht darum ob DipSlides auch bei der Inkubation mit tieferen Temperaturen verlässlich, anhand des Auswerteschemas abgelesen werden können. Nach der Packungsbeilage soll bei 30°C und mehr bebrütet werden, wonach die Referenzbilder auch nach diesem Temperaturbereich ausgelegt sind. Nun, bei unseren Keimzahlmessungen bewegen wir uns ab Frühling bis Herbst im mittleren Temperaturbereich (mesophil), in dem die meisten Bakterien ihr optimales Befinden zwischen 20°C – 30°C erleben. In diesem Bereich müssen die beimpften Proben am wenigsten lang inkubiert werden, um das Endresultat zu erhalten. Werden die Temperaturen weniger, entfernt man sich vom optimalen Lebensbereich der mesophilen Bakterien, worauf diese immer träger werden und mehr Zeit benötigen um Kolonien zu bilden. Darum werden die Inkubationszeiten den verschieden „Temperaturstufen“ angepasst. Man sollte sich aber nicht nur theoretischem Material hingeben, sondern zwischendurch auch praktische Tests durchführen und genau das habe ich gemacht, indem ich 10 verschiedene Wasserproben bei unterschiedlichen Temperaturen und Zeiten inkubierte. Die Ergebnisse habe ich so erwartet und kann berichten, dass im erweiterten mesophilen Temperaturbereich mit den entsprechenden und empfohlenen Inkubationszeiten gearbeitet werden kann. Das Auswerteschema der DipSlides, zur Ablesung des Kolonienwachstums, kann also ab 15°C – 30°C verwendet werden. Auf der Tabelle ist gut zu sehen, dass man sich mit 11°C aus dem mittleren Temperaturbereich verabschiedet hat und die Bakterienaktivität deutlich abnimmt. Die Ausnahme ist bei sehr hoher Keimbelastung, wo das Wachstum auch bei kalter Temperatur sogar nach einem Tag auf dem Agar durch schlägt. Der Grund sind die vielen kältetoleranten Keime die in einer solch hohen Belastung vorhanden sind. Ich bemerke hier aber ganz klar: „Die Auswertungsbilder der Slides sind nach meinen Analysen, unter 15°C nicht mehr mit dem Koloniewachstum des Trägers zu vergleichen!“ Das ist aber nicht so schlimm, denn wenig Kolonien bedeutet auch immer wenig belastetes Wasser und für den Winter genügt eine solche Aussage, denn die Keimzahl senkt sich im unbeheizten Teich unter 1‘000 KBE/ml.

Gruss Dany :)
 

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Hi,

einen wichtigen Parameter hast du hier nicht genannt .... die Teichtemperatur !

Denn mir scheint es wichtig bei welcher Teichtemperatur die Keime denn gezüchtet wurden!
...nimmt du 9°C Wasser werden evtl. darin die kälteliebenden Bakterien dominieren usw.
 
Hoi Klaus

die angegebenen Temperaturen simulieren die Wasserwärme des Teiches wie sie im Frühling bis Herbst vorkommen. Um realistische Werte zu erhalten, ich meine damit Zahlen in dem Temperaturbereich, in dem die Koi zur Zeit der Probeentnahme wirklich schwimmen, sollte auch mit der ungefähren Wassertemperatur des Teiches inkubiert werden. Wenn die Temperaturen sinken verschiebt sich, wie du schreibst das Gleichgewicht von kältetoleranten - und kälteliebenden Keimen. Unter 10°C werden sicher die kälteliebenden dominieren. Diese werden mit den PCA-Tauchnährböden auch erfasst aber das Resultat ist mit dem Auswerteschema nicht mehr ab zu lesen, eben aus dem Grund des vorhin eingestellten Beitrages.

Gruss Dany :)
 
...ich glaube ich habe mich nicht verständlich ausgedrückt :oops:


Beispiel:

Wenn in einem 9° Winterteich die "Kaltwachsenden" nach längerer Zeit die häufigsten sind,
Dann wird eine 3 Tage Bebrütung bei 30°C evtl. geringere Keimzahlen bringen als eine 9 Tage bei 9°C.
...usw.

Ich meine das die Temperatur der Bebrütung immer die der Teichtemperatur betragen sollte.
Jede deutlich abweichende Bebrütungstemperatur würde die Gefahr der Missweisung deutlich erhöhen.
Oder mit anderen Worten.... die Zuverlässigkeit der Auswertung deutlich mindern.
 
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