Keimzahlen im Koiteich

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Wie hoch ist die Gesamtkeimzahl in Koiteichen?

  • Tiefer 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 0 0,0%
  • Höher 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 10‘000 KBE/ml

    Stimmen: 4 28,6%
  • Höher 50‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 100‘000 KBE/ml

    Stimmen: 2 14,3%
  • Höher 500‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%
  • Höher 1‘000‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
So, hallo, hier mal meine Tests:

IH = unsere IH
Koikichi = Bekannter

Wie ist eure Meinung?

Gruss
Torsten
 

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Hallo Torsten

Bei allen Bildern von deiner IH und dem Teich des befreundeten Koikichi würde ich auf eine Keimbelastung der GKZ von knapp 10‘000 KBE/ml schliessen. Bei meiner Beurteilung ist aber zu berücksichtigen dass die Bilder spiegeln und das Wachstum nicht vollständig und deutlich zu sehen ist. Es sind zum Teil Kolonien sichtbar die gross gewachsen sind und relativ viel Nährbodenfläche beanspruchen aber man kann sie einzeln zählen. Als ich die Vergleiche mit der klassischen Labormethode gemacht habe, konnte ich im unteren Bereich der Belastungen bis 1‘000 KBE, die Kolonien zählen und anhand des passenden Referenzbildes aufrechnen. Dies gab zum Teil akzeptable Übereinstimmungen. Wichtig ist dass es immer gleich gemacht wird und mit der Zeit bekommt man ein verlässliches Bild der Teichhygiene.

Gruss Dany
 
Hallo Dany,

danke, so habe ich es auch eingeschätzt, rein vorsorglich habe ich diese auch meiner Koiärztin gezeigt, die fand diese Idee übrigens super und unterstützt dieses auch.... Klar wäre noch eine Bestimmung interessant, insbesondere der nicht so guten.....

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo

Wenn Bakterien auf einem Nährboden kultiviert werden ist es wichtig, um ein optimales Koloniewachstum zu erhalten, dass diesen Kleinstlebewesen genügend Nährmaterial zur Verfügung steht. Hat man sehr hohes Keimwachstum, kann es sein dass der Nährboden von den Bakterien aufgefressen wird und diese Mikroorganismen mangels Nahrungsangebot verkümmern oder gar verenden. Auf einem mikroskopischen Bild sind dann häufig unregelmässige oder deformierte Bakterienformen zu sehen, die sich aus einer solchen Stresssituation ergeben können. Es gibt DipSlides deren Objektträger mit Noppen versehen sind, die bei austrocknen des Agars zum Vorschein kommen. Ein Hinweis auf abgelaufene und nicht mehr brauchbare Sticks. Diese Situation kann aber auch erst Monate nach aufgedrucktem Verfalldatum eintreten. Am 26.04.2014 habe ich mein Teichwasser mit einem DipSlide (PCA) für die Bestimmung der GKZ getestet. Das Verfalldatum auf der Schachtel war Dezember 2013 und der Nährboden auf dem Träger war deutlich weniger als beim Erhalt der Sendung. Das Koloniewachstum zeigte sich gleich wie bei einem „frischen“ Tauchnährboden und der Vergleich zur klassischen Labormethode war in einem akzeptablen Rahmen. Das Resultat des gut 3 Monate abgelaufenen DipSlides betrug gegen 30‘000 KBE/ml und auf der Gussplatte waren 10‘000 KBE/ml zu zählen. Es ist zu berücksichtigen dass dies bei mir seit langem wieder einmal eine einzelne und parallel geführte Analyse war, deren Resultat sich jedoch nicht wesentlich von früheren Versuchen abhebt. Von Kollegen aus der Schweiz habe ich auch schon gehört, dass von Mibius knapp datierte Tauchnährböden ausgeliefert wurden. Ich kann nicht beurteilen ob dies die Regel ist oder einfach nur unglückliche Zufälle. Jedenfalls liefern diese DipSlides noch weit über den Verfall hinaus Resultate die für den Einsatz am Koiteich brauchbar sind und die Bestimmung des Keimdruckes im eigenen Teich möglich machen.

Gruss Dany :)
 
Hoi zäme

Em-Produkte sind geheimnisvoll weil deren Wirkung immer noch nicht ganz geklärt ist und nicht selten „rauffen“ sich immer noch Pro und Contra in heftigen Diskussionen. Dass aber mittlerweile EM „das Thema“ in der Aqukultur ist, spricht doch eher für diese Produkte?! Leider findet man oder besser gesagt finde ich, nur wenig Material über deren Zusammensetzung. Bei „EMIKO“ sind einige Bakterienstämme aufgeführt die dieses Produkt zum Ganzen machen. Bifidobacterium animalis, Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus bulgaricus, Lactococcus diacetylactis, Streptococcus thermophilus und viele andere tummeln sich friedlich in einer solchen Flasche EM. Ich nehme in diesem Beitrag keine Position für oder gegen EM ein aber mich interessierte die Wiederfindungsrate im Wasser bei einer Impfung des Teiches. Durch gute Kontakte wurden mir 7 verschiedene, gefriergetrocknete und reine Bakterienstämme zugespielt. Alles probiotische Typen die auf dem Beschrieb des EM-Produktes aufgeführt sind. Was nun sehr spannend klingt ist leider nur der Text für die Einleitung eines Versuches der mir nicht ganz gelungen ist. Trotzdem gab es aber einige Dinge die mir interessant erschienen und die ich in diesen Thread, wo es ja um Keimzahlen in meinem Teich geht, einfügen möchte.
Am 24.05.2014 beprobte ich mein Teichwasser auf Milchsäurebakterien, um den Befund „nicht nachweisbar“ zu bestätigen. Danach mixte ich eine probiotische Suppe mit Teichwasser die 1.3 Milliarden KBE/ml Milchsäurebakterien enthielt. Nun, es gibt verschiedene Angaben über die Stärke dieser Produkte, sie gehen von 10 Million über 1 Milliarde Milchsäurebakterien oder 10 Billionen der Gesamtbakterienkonzentration. Jedenfalls fasste ich nach 30 Minuten guter Durchmischung die erste Wasserprobe aus dem stark hellbeigen bis milchig eingetrübten und gut belüfteten Teich. Ich war enttäuscht weil ich nur noch 160‘000 KBE/ml fand und 20 Stunden später überhaupt nichts mehr. Ich denke es hat nicht etwa ein Abbau stattgefunden sondern der Verdünnungseffekt in 13‘000 Litern war zu gross und ich hätte viel höher dosieren sollen. Als feststand dass im freien Wasser nichts mehr zu holen war, führte ich eine Art Stufenkontrolle durch. Ich untersuchte Pflanzen, den groben Kies, das Abwasser der Filtoclear, die Kaldness-Teilchen und den Bodensatz beim Auslaufen der Filterkammern. Ich fand Spuren von Lactobacillus auf den Kaldnessteilchen, den Pflanzen und im Abwasser der Filtoclear, die in meinem System ja als Vorfilterung im Einsatz sind. Einen zählbaren Anteil an Milchsäurebakterien waren dann im Bodensatz der Filterkammern zu finden. Deren Zusammensetzung bestand aus 800 KBE/ml Streptococcus thermophilus, 360 KBE/ml Lactobacillus und winzigen 60 KBE/ml Bifidobacterien. Es scheint als ob die MSB nicht im freien Wasser aktiv sind, sondern von Substraten aus arbeiten. Ich war froh dass ich noch solch bescheidene Zahlen finden konnte und ich war wieder etwas zufriedener. Da zu diesem Thema auch immer wieder Fragen über luft-oder nicht luftliebend aufkommen, inkubierte ich die Proben aerob und anaerob und zugleich auch bei 25°C und 37°C. Es gab keine unterschiedlichen Resultate obwohl von der Temperatur her der Thermophilus eigentlich viel wärmere Umgebung liebt. Auch als ich die Basislösung untersuchte, zeigte sich das Kolonienwachstum auf der Petrischale je nach Vorlieben der Bakterien schwächer oder stärker. Wenn ich aber ganz offiziell eine Resultatangabe hätte machen müssten, wären die Werte für aerobe Inkubation 1 Milliarde KBE/ml und für die anaerobe Inkubation 1.3 Milliarden KBE/ml gewesen. Praktisch kein Unterschied hat mich doch erstaunt und ich musste an die Worte von Mikrobe denken: „Das mit den Milchsäurebakterien ist nicht ganz so einfach!“ Nebenbei kann ich auch berichten dass die 160‘000 MSB die vorhandenen Zahlen der Pseudomonaden und Aeromonaden nicht verändern konnten. Ein kleines Nebengeräusch, was vielleicht Zufall war oder anderen Ursprung hatte, war eine Verhaltensänderung des gesamten Fischbestandes ein Tag nach der Impfung von MSB. Das Futter wurde ausgespuckt oder gar nicht erst angenommen. Auch wurde ich links liegen gelassen und die Koi schwammen auf Halbmast. Das machte mir grosse Sorge und Abstriche mit Salzbädern sollten in den folgenden Tagen meine Arbeit sein. Ich vermutete Kiemenschwellung oder Verschleimung. Die Befunde zeigten jedoch nicht was mir Sorgen bereiten sollte und gerade deswegen machte ich mir Sorgen! Auch TWW und die vermehrte Kontrolle der Wasserparameter zeigten Werte die an meinem Teich in den letzten fünf Jahren Standard waren. Erfreulicher Weise stellte ich heute erstmals wieder fest, dass sich bei den Koi so etwas wie Normalität eingestellt hat, die Futteraufnahme wieder läuft und auch ich wieder die Nummer 1 für meine Fische bin. Aber ich muss gestehen, diese Situation ist eingefahren und ich sage nur…………Ufhhh…..!

Gruss Dany:)
 
Hallo Dany ,

in technisch ausgefeilten Aquakulturen machen Bac.Experimente eher keine Probs , da hier alles berechenbar ist . In den in verschiedenster Art funktionierenden Teichen ist je nach Technikstand da viel weniger möglich was die Wechselwirkungen betrifft . Alles steht und fällt mit einer guten stabilen Bac. Kultur. Nur ist die nicht durch willkürliches Nachdosieren von Bacs langfristig zu etablieren im Teich .
 
Hoi Stephan

ich verstehe nicht ganz was Du sagen möchtest. Könntest Du Deinen Beitrag auch anders formulieren?

Gruss Dany
 
Hallo Dany

die Koi müssen sich zuerst an die MSB gewöhnen. Nach ein paar Tagen lieben sie es :wink: ist jedenfalls bei meinen so gewesen und immer noch :)

Ich gebe die MSB nur ins Futter, nicht ins Wasser.

En Gruess is Luzernerische, Elvira
 
Hallo Dany,
Dänu schrieb:
Em-Produkte sind geheimnisvoll weil deren Wirkung immer noch nicht ganz geklärt ist und nicht selten „raufen“ sich immer noch Pro und Contra in heftigen Diskussionen. Dass aber mittlerweile EM „das Thema“ in der Aqukultur ist, spricht doch eher für diese Produkte?!
es sind nicht die EM "das Thema" in der Aquakultur, es sind Probiotika und Milchsäurebakterien. EM ist nur ein (sehr) kleiner Teilbereich.
Dänu schrieb:
Leider findet man oder besser gesagt finde ich, nur wenig Material über deren Zusammensetzung.
Gibt die braune Brause ihre Rezeptur preis? Es gibt sogar PowerSalz vom Koidoc ohne Angabe der Inhaltsstoffe.
Die Sprache der Wissenschaft ist nun mal Englisch. Wenn man mehr über die Anwendung von Bakterien in der Aquakultur wissen möchte gibt man bei der Tante die folgenden Begriffe ein und hat genug zu lesen:
aquaculture probiotic lactic acid bacteria
Dänu schrieb:
Ich denke es hat nicht etwa ein Abbau stattgefunden sondern der Verdünnungseffekt in 13‘000 Litern war zu gross und ich hätte viel höher dosieren sollen.
Das ist der Standardfehler der Anwender bei nahezu allen Bakterienmixturen.
 
Hallo ,

ich meine dass es Habitat abhängig unterschiedliche Bac. Kulturen in den verschiedenen Teichen gibt , und es somit schwierig wird in einem eingefahrenen abgestimmten System andere Kulturen zu etablieren . Anders in der Aquakultur wo eh Retorten gebacken werden . :D
 
Hallo zäme

Bei Sonnenschein und sommerlichen Wassertemperaturen im Teich bis 25°C, nehmen meine nun 13 Koi den Schattenplatz unter den Seerosen immer gerne für eine Siesta an. Durch meine gepumpte Version und der „filtoclearischen“ Vorfilterung, verbleiben doch recht viele Partikel im Wasser und auch an Algen und Sedimenten am Teichboden mangelt es nicht. Darum erstaunt es mich dass es ab und zu doch einigermassen klare Fotos gibt. Was mich aber an meinem Teich noch viel mehr erstaunt, ist der tiefe Wert der Gesamtkeimzahl (AMK) von 3‘400 KBE/ml (zur Zeit ohne UV) die ich mit meiner Technik und dem minimalen TWW von 10% die Woche erreiche. Inzwischen habe ich auch fünf Fische abgegeben um den Besatz dem Teichvolumen etwas anzupassen. Ich erwartete dadurch auch eine Senkung der GKZ gegenüber dem Sommer 2013 aber bis jetzt bewegen sich die Koi im selben „Keimrahmen“ wie letztes Jahr. Sollte dies etwa ein schlechter Vorbote für eine kommende hohe Keimbelastung sein? Nun, ich hoffe nicht aber wenn es so wäre würde ich den schleichenden Anstieg des Keimdruckes bemerken. Diesen Sommer habe ich mir vorgenommen die Zahl der Aeromonaden in meinem Teich zu ermitteln. Die arbeiten verlaufen gut aber es stellen sich genau solche Probleme die aufzeigen, warum man sich bei Bakterienanalysen am Teich nur mit der Ermittlung der GKZ/AMK beschäftigen sollte. Dazu vielleicht mehr in einem anderen Beitrag. Jetzt habe ich jedoch schon einige Aeromonas-Werte, die zusammen mit dem Wert der Pseudomonaden die GKZ in ein anderes Licht rücken könnten.

Gruss Dany :)
 

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Keimbelastung

Hallo Dany,

Der Tip mit den Dispslides war Echt gut meiner Meinung nach!
Vielen Dank dafür.

Ich mach das nun auch seit ca. einem Jahr mit den Dipslides - zwar nur ab und an zugegeben!

Sicherlich kan man damit keien 100% ige Aussage Erwarten, aber man kann damit zumidest eine Tendenz Erkennen was den Keimdruck zu einem gewissen Zeitpunkt angeht.
Das finde ich schon sehr beachtlich - ohne Labor !!!
Zumal das anscheinend bei den meisten
Koi Haltern bislang doch sehr Vernachlässigt worden ist.

Eine beobachtung kann ich auf jeden Fall schon einmal feststellen, da wir von einem Naturnahen Teich auf ein doch relativ Steriles Bedken Umgebaut haben, hat sich das ganze sehr Positiv Entwickelt was den Keimdruck betrifft.
Wir lagen doch sehr Hoch mit den Keimzahlen - bedingt auch durch sicherlich durch auch zuviel Fisch, und sind nun im bereich des Tollerierbaren gelandet.
Natürlich unter zuhilfenahme von Täglichen Wasserwechseln, zum einen durch die Spülvorgänge am EBF und zum anderen durch Tägliche, in der Nacht durchgfeührte zusätzliche Wasserwechsel.
Wir haben nun gute 80m3 mit etwa 150 Kg Koi und Wechseln Täglich alles in allem ca. 4 m3/Tag.
Zwar variert die Wechselrate zwischen Sommer und Winter ein wenig, aber doch sind das ca. 600m3/Jahr.
Umd Frischwasser ist doch immer noch die beste Medizin!

Ich denke das dies unter anderem z.b. auch dem Einsatz von Ordentlicher UV Bestrahlung für eine Reduzierung sorge trägt.

Wenn ich etwas Luft habe werde ich gerne mal ein paar Proben hier Einstellen um sich mal ein Bild von den Veränderten Situationen machen zu können.
 
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